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Mit New Work zur Arbeit der Zukunft

Neue Arbeitswelt im ESW am Hans-Sachs-Platz in Nürnberg

"Keine halben Sachen" - dieser Leitsatz könnte am Eingang des neuen, alten Firmensitzes des ESW - Evangelisches Siedlungswerk in Nürnberg stehen. Nach knapp drei Jahren aufwendigster Renovierungsarbeiten sind die neuen Büroräume kaum wiederzuerkennen, allein die Fassade bleibt vertraut. Im Inneren hingegen kann man schon fast von einer Revolution sprechen, kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Innovation und Kontinuität - dafür steht auch das ESW. Nun gibt es Räume statt Räumlichkeiten, heterogene Arbeitswelten statt Besprechungszimmer und ein Work Café statt...nun ja, Kaffeemaschinen gibt es natürlich trotzdem weiterhin. Manche Dinge sind einfach unersetzbar. 

"Nachhaltig" - jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, verwendet dieses Wort als Label für sich, seine Produkte, sein Geschäftsgebaren. Der Begriff eignet sich gut, weil er vermeintlich für so wenig Konkretes steht und damit breit anwendbar scheint. Bemüht man allerdings den Duden, stößt man auf eine Definition, die die Bedeutung des Wortes recht greifbar macht: "Nachhaltigkeit: Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann." Es geht also darum, die Kosten für unser Handeln von heute nicht der Generation von morgen in Rechnung zu stellen, die dann Gefahr läuft, umwelttechnisch zahlungsunfähig zu werden. 

Schon seit über zehn Jahren beschäftigt sich das ESW - Evangelisches Siedlungswerk mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sei es im Rahmen der Bewirtschaftung seiner Wohnanlagen oder des allgemeinen Arbeitsalltags. Manches lässt sich kurzfristig anpassen, anderes benötigt tiefergehende Eingriffe. Voraussetzung für die neue Arbeitswelt am Hans-Sachs-Platz war der grundlegende Umbau der Bürogebäude. Insgesamt wurden verteilt auf zwei Gebäudekörper rund 2.400 Quadratmeter kernsaniert und umgestaltet. Prägend für das gesamte Projekt war das Thema Nachhaltigkeit. Daher entschied man sich bewusst für den Erhalt der Rohbausubstanz aus den 1960er Jahren, obwohl das zahlreiche Herausforderungen mit sich brachte. Durch diese Entscheidung wurden 6,74 Millionen Megajoule Primärenergie eingespart, was dem Energieaufwand entspricht, der erforderlich ist, um mit einem E-Auto 244-mal um die Erde zu umrunden. Das eingesparte GWP (Global Warming Potential) beziffern die Experten von Greengineers mit 783040 Kilogramm CO2-Äquivalenten - das entspricht 550 Flugreisen von München nach Bangkok. Die durch den Erhalt der Bausubstanz vermiedene Lärm- und Staubbelästigung, die aufgrund der zahlreichen die Nürnberger Altstadt durchfahrenden Schwertransporter entstanden wäre, ist ein weiterer äußerst positiver Aspekt, der in der oben genannten Berechnung noch gar nicht zum Tragen kommt. 

Neben dieser initialen Einsparung im Rahmen des Umbaus ist auch der laufende Betrieb entscheidend. Altbauten bieten den Wärmeschutz betreffend häufig keine idealen Voraussetzungen. Beim Gebäude am Hans-Sachs-Platz 10 kam hinzu, dass aus Gründen des Denkmalschutzes eine Dämmung der Fassade von außen ausgeschlossen war. Umso wichtiger war daher ein intelligentes Wärme- und Kühlsystem. Eine ausgeklügelte Steuerung sorgt dafür, dass Wärme und Kühle raumbezogen entsprechend der aktuellen Nachtauskühlung und Wärmerückgewinnung sind dabei ebenfalls berücksichtigt. Bei der Energieversorgung selbst hat sich das ESW für die resourcenschonende Geothermie entschieden. Über eine Brunnenanlage wird Grundwasser gefördert, das mittels Wärmetauscher je nach Bedarf zum Heizen oder Kühlen der Gebäude verwendet wird. Am Ende dieses Austauschprozesses wird das Wasser wieder an die Pegnitz abgegeben. Der Einsatz der Geothermie sichert - im Kombination mit dem Anschluss beider Gebäude an die Fernwärme - langfristig eine ökologisch und wirtschaftlich vorteilhafte Energieversorgung. 

Das ESW- Umweltmanagement ist im Zuge der neuen Bürowelt gleich weitere nachhaltigkeitsrelevante Themen angegangen. So wurde die Getränkeversorgung komplett umgestellt. Durch die Installation einer Filteranlage und Trinkwasserarmatur kommt Trinkwasser für Mitarbeiter und Gäste - still, spritzig, gekühlt oder heiß für den Tee - direkt aus der Leitung. Weitere Getränke gibt es nicht mehr. Fair gehandelte Kaffeebohnen bezieht das ESW von einer lokalen Rösterei um die Ecke. Hand in Hand mit dem Digitalisierungsprozess geht das Ziel des papierlosen Büros. Daher wurden auch die Druckstationen stark reduziert. Das Konzept betrifft sinnigerweise auch den Fuhrpark der ESW-Unternehmensgruppe, der sukzessive auf E-Fahrzeuge umgestellt wird - inklusive E-Lastenfahrrad und E-Bikes. Ein weiterer Pluspunkt: Mitarbeitende können in Nürnberg auch ihre privaten Elektrofahrzeuge mit Ökostrom laden. 

Der Umstellungsprozess ist damit nicht abgeschlossen. Das ESW hat ein großes Ziel im Blick: irgendwann komplett klimaneutral zu arbeiten. Mit den neuen Bürogebäuden ist ein wichtiger Grundstein dafür gelegt. 

Video zum ESW Work Office auch unter: esw.de/karriere