Pressemeldung
Unbürokratische, schnelle Lösungen vom Cityapartment bis zum leerstehenden Pflegeheim
Nürnberg/ Garmisch-Partenkirchen – Frauen fliehen mit ihren Kindern aus ihrer Heimat, Männer sind zur Landesverteidigung verpflichtet, Städte liegen in Trümmern – eine Situation, mit der wohl die wenigsten von uns heute noch in Europa gerechnet haben und trotzdem geschieht es, genau jetzt, gerade einmal rund 1.000 Kilometer östlich von uns. Es scheint oft wenig zu geben, was man angesichts der Lage in der Ukraine tun kann. Gleichzeitig gibt es – in seiner Bedeutung kaum zu überschätzen – eine große Welle der privaten Unterstützung und Solidarität, auch unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ESW – Evangelisches Siedlungswerk: von der Organisation von Hilfslieferungen über finanzielle Spenden bis hin zur Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten im eigenen Zuhause.
Was wir als ESW – Evangelisches Siedlungswerk tun können: Raum für Perspektive schaffen. Es gibt dafür kein Konzept in der Schublade und keine leerstehenden Wohnungen, die man für eine solche Situation in der Hinterhand hat. Das bedeutet, es muss von Tag zu Tag geprüft werden, welche Möglichkeiten sich bieten. Bisher konnten so auf unbürokratischem Wege drei Mütter und ihre Kinder in Stattotels des ESW untergebracht werden, eine Familie konnte gar in einer Mietwohnung unterkommen. In Südbayern konnte ein leerstehendes Pflegeheim, das zum Verkauf steht, zur Erstaufnahmestelle umfunktioniert werden. Es kann so mehr als 50 Personen ein erstes Obdach bieten.
Die Herausforderung ist nicht nur die Bereitstellung von Wohnraum im vielerorts überspannten bayerischen Wohnungsmarkt, sondern auch die Möblierung möglicher Wohnungen. Daher müssen auch weiterhin kurzfristige und eventuell unorthodoxe Lösungen gesucht werden.
„Wir fühlen uns dabei auch an die Ursprünge unsrer Entstehung erinnert“, erklärt ESW-Geschäftsführer Hannes B. Erhardt. Das ESW – Evangelisches Siedlungswerk ist heute das größte evangelische Wohnungsunternehmen in Deutschland. Gegründet wurde es 1949, um in der Wohnungsknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg Menschen beim Finden eines Zuhauses zu unterstützen. „Nun herrscht wieder Krieg in Europa und das Evangelische Siedlungswerk nimmt erneut seine besondere gesellschaftliche Verantwortung aktiv an,“ so Erhardt weiter.
Ein wichtiges Tätigkeitsgebiet des ESW ist die Bereitstellung von Wohnraum für Menschen mit Schwierigkeiten am Wohnungsmarkt: für alleinerziehende Mütter, für Familien mit kleinerem Geldbeutel, für ältere Menschen, aber auch für ehemalige Strafgefangene und Drogenabhängige – und auch für Geflüchtete.
Artikelbild zum Downlaod (C) ESW
Mehr Infos zum Stattotel des ESW